Das Abenteuer beginnt <3

Ich bin da, ja wirklich ich bin tatsächlich in Houston, Texas, USA!!! Oh mein Gott (sollte ich mir übrigens abgewöhnen zu sagen, denn in den USA gilt das als Gotteslästerung …), jetzt ist es wirklich soweit….Der Traum wird wahr!!! Unfassbar! Ich kann es immer noch nicht wirklich glauben…Aber fangen wir mal vorne an: Dies wird also mein Tagebuch, das ich mit Euch allen teilen möchte! In diesen Blog möchte ich einfach alles reinpacken, was ich erlebe, was mich beschäftigt, was ich denke, was ich fühle…Einfach alles ;)

Die letzten Tage vor meinem Abflug waren wirklich ziemlich komisch. Ich habe mich total hin- und hergerissen gefühlt. Auf der einen Seite war ich ja unendlich glücklich, dass ich die Chance habe, ein Auslandssemester zu machen und dass es bald los geht und ich auf meine Gastfamilie und vor allem auf meine scheinbar suuuper nette Gastschwester Annsley treffe!!! Auf der anderen Seite war ich aber auch furchtbar traurig… Wisst ihr, das ist schon komisch, wenn man weiß, dass man sich von seinen Liebsten verabschieden muss, dass man weiß, dass man seine Freunde und seine Familie für eine sooo lange Zeit nicht sieht. Da wird man ganz schön sentimental. Und wenn dann im Radio oder sonst wo noch die passenden traurigen Lieder gelaufen sind… Ganz ehrlich habe ich in den letzten Tagen ziemlich viele Tränen vergossen. Ich konnte da einfach gar nichts gegen machen, egal ob ich gerade im Supermarkt vor dem Regal mit den Knäckebroten stand, allein oder mit Freunden und Familie zusammen war. Aber es wäre ja auch traurig, wenn mir der Abschied gar nichts ausmachen würde. (Im Flugzeug habe ich übrigens den Film „Noch tausend Worte“ mit Eddie Murphy gesehen und da haben die gesagt: „Ein Leben ohne Familie wäre nicht lebenswert!“- Auch wenn ich mich von meiner allerliebsten Lieblingsfamilie jetzt erst einmal verabschieden musste… Bald habe ich ja sogar zwei Familien und das kann ja nur postitiv sein… doppeltes Glück und so ;) ) Jedenfalls waren die Tage auch super aufregend, weil es einfach noch so viel zu planen gab…Obwohl Planen und Organisieren ja eher gar nicht mein Ding ist…Allerdings habe ich sogar eine Packliste gemacht und war echt stolz darauf. Sowas habe ich noch niiie vorher gemacht, ich bin da eher so der „Spontan-in –letzter-Minute-in-den-Koffer-Packen-Typ“. Dann bin ich ganz tourilike durch Dorsten gelaufen, bewaffnet mit meiner Kamera (oder eher gesagt Alex Kamera, die er mir netterweise „vererbt“ hat, nachdem mir innerhalb der ersten beiden Ferienwochen zwei Kameras kaputtgegangen sind), und habe für meine Gastfamilie ein kleines Fotoalbum erstellt, in dem ich ihnen mein Leben hier im süßen Städtchen Dorsten vorstelle. Ich habe dann auch noch wuuunderschöne Tage, Nächte und Stunden mit meinen Freunden und meiner Familie verbracht!! Euch werde ich wohl am aaaallermeisten vermissen, meine Lieben!!! Noch nie ist mir die Zeit sooo schnell vorgekommen..Die ist förmlich gerast und auf einmal war es tatsächlich schon soweit…Alles geschafft habe ich leider nicht…Also guckt bloß nicht in meinen Kleiderschrank, während ich weg bin, und das Öffnen von meiner Badezimmerschublade ist auch verboten; ) Behaltet mich einfach so als unglaublich ordentlich in Erinnerung (wer an dieser Stelle hustet, dem kann ich auch nicht mehr helfen… Übrigens habe ich ja gehört, dass ein Auslandsjahr die meisten Jugendlichen in Sachen Ordnung positiv beeinflusst..Wir werden sehen ;) ) Also, auf einmal waren die Koffer gepackt und mit Mühe geschlossen und die letzte Mahlzeit bei uns im Haus stand an (Wir sind nämlich schon am 07.07. abends nach Frankfurt gefahren, um dort im Hotel am Flughafen zu übernachten und am Morgen dann einfach mit einem Shuttle schnell zum Gate zu fahren..) Leute, ich bin ja echt ein großer Fan des Schicksals: Ich hatte vor Aufregung gar keinen Hunger und wollte nur einen Joghurt essen, genauer gesagt eine Crème Brulée (sooo lecker ;) ) und siehe da, das Ablaufdatum war der 08.08. Klingt jetzt vielleicht total blöd, aber ich fand, das war ja schon mal irgendwie ein Zeichen. Weiter ging es dann: Zwischenstopp bei Mc Donalds. Was grinst mir da als Erstes von der Speisekarte: Der Texas Nacho Chicken Burger. Wider allen Gerüchten, die vielleicht im Umlauf sein mögen, kenne ich nämlich nicht die komplette Speisekarte von McDonalds auswendig und habe auch noch nicht alles probiert, und dieser Burger ist mir zum ersten Mal begegnet. Ausgerechnet auf meinem Weg nach Texas!!! Gegessen hab ich ihn dann doch nicht, weil der mit Jalapeno war und ich das nicht mag, aber was soll’s ;)“ Ich liiiebe es!“ (In den USA muss ich dann ja wohl immer sagen „I’m looooving it“ ;) ) Abends waren Mama, Papa und Alex und ich dann total müde und alles wurde noch etwas sentimental, da ich so wunderschöne, süße Abschiedsgeschenke bekommen habe…Nicht nur von meiner Familie, auch von meinen Freunden habe ich so herzallerliebste Geschenke und Briefe bekommen, dass die Tränen dann manchmal auch vor Glück kamen ;) Daaanke Euch allen<3 Und viel zu schnell verging dann auch meine letzte Nacht in Deutschland mit einem unerbittlichen dreifachen (sicher ist sicher :D ) Wecker-, Handy-, Ipodklingeln um viertel nach fünf morgens. Da mein Gepäck schon fertig war und ich nur noch schnell in meine Kleidung schlüpfen musste, konnten wir nach einem kleinen Donut-Frühstück schon um viertel nach sechs in den Shuttle steigen und loooos ging es! Wenig später stand ich schon mit zwei viiiiel zu schweren Koffern (jetzt kann ich es euch ja auch verraten: mein normaler Koffer hatte „nur“ 2, 5 kg Übergepäck, während mein Handgepäckköfferchen ganze 13 kg (statt der erlaubten 8) wog. ) und einem noch viiiiel schwereren Herzen am Gate 1, Ebene 3. Leute, Abschied nehmen ist echt traurig! Ich hatte da ja durch die letzten Wochen und Abschiedsfeiern schon Übung drin, aber jetzt war es irgendwie so endgültig…Ihr wisst schon wie ich das meine ;) Ich kam mir ein bisschen vor, als ob ich schlafwandle. Mein Motto ist ja immer „Lebe deinen Traum!“, aber das kam mir einfach immer noch so wie ein Traum-Traum vor, also keine Spur von Realität. Obwohl mich spätestens die Schmerzen in der rechten Schulter, ausgelöst durch eine Laptoptasche (die natürlich nicht nur mein Laptop, sonder noch allerlei andere „Schmugglerware“ enthielt), meine hoffnungslos überfüllte ´(aber trotzdem absolut sichere ;) ) Lieblingshandtasche, zwei Jacken ( die ich wahrscheinlich in Texas nie brauchen werde, aber man kann ja nie wissen) und ein knuddeliges Smiley-Kissen. Hinzu kamen dann ja auch noch die beiden Koffer :D Wir hatten dann noch genug Zeit, um Fotos zu machen (siehe Bildergalerie) und uns zu verabschieden. Aber auch nach dem Abschied, der mir irgendwie immer noch unwirklich vorkam und schon ziiiemlich traurig war, war ich nicht allein. Denn mit mir flogen noch ca. 40 andere AFS-Hopees (aus Deutschland, und dann auch noch noch eine Gruppe aus Italien) , mit denen ich dann die Zeit vor dem Abflug verbrachte. Da habe ich echt nette Leute getroffen und sogar ein Mädchen kennengelernt, das auch nach Houston geht. Ziemlich aufgeregt war ich ja noch vor den Gepäckkontrollen…Ich hoffte auf furchtbar nette Flughafen-Beamten, die natürlich vollstes Verständnis dafür haben, dass man „ein bisschen“ Übergepäck hat, wenn man für ein halbes Jahr weg ist…Am ersten Schalter hatte ich dann echt Glück. Ich hievte mit Mühe meinen Koffer auf das Fließband und versuchte dabei so zu tun, als ob ich nur eine extrem leichte Einkaufstüte von einem ziemlich erfolglosen Shoppingtrip hochheben würde…Dann schielte ich dezent auf die Waage und versuchte dann den Blickkontakt mit der Beamtin zu halten, damit diese keinen Blick darauf wirft. Hat aber anscheinend nichts geholfen, aaaaber nachdem sie die Kilozahl gesehen hatte, meinte sie völlig ernst (also so wirklich richtig ernst und ohne Witz) zu ihrem Kollegen am Nachbarschalter: „Ich glaube meine Kofferwaage im Fließband ist kaputt. Die Koffer werden hier immer schwerer.“ Ich nickte nur zur Bestätigung und die AFS-Betreuerin Theresa, die auch mit uns geflogen ist, machte ein leichtes „Pssst“ in meine Richtung. Glück gehabt! Als kleiner Nervenkitzel blieb dann natürlich noch das Handgepäck. Ich bete wirklich, dass ich den verfluchten Koffer nicht mehr aufmachen muss…Ging aber irgendwie davon aus, dass ich es doch würde tun müssen..Und natürlich! Der Beutel mit den Hygiene-Artikeln musste separat auf das Band. Die Beamtin konnte ihren bösen und strengen Gesichtsausdruck auch mit ihren 30 Tonnen Make-up nicht verbergen und so wurde mir schon etwas mulmig, vor allem als ich merkte, dass ich den Koffer, den ich dann ja auch auf das Band legen musste, nicht mehr zu bekam :D Ich hab ihn dann so gedreht, dass die Frau es nicht sieht und bin lächelnd (und ohne zu piepsen) durch die Kontrolle gegangen. Zum Glück war nichts Verbotenes im Gepäck… Und der Mann, der mir meine Sachen zurück gegeben hat, hat, nachdem er meine Laptoptasche gesehen hat, hat sogar angefangen „Viele kleine bunte Smarties“ zu singen…Ich liebe freundliche Menschen, die gute Laune verbreiten ;) Apropos gute Laune: Ich hatte auch extra meinen Gute-Laune-Schal mit den Schmetterlingen angezogen :D (Der wurde übrigens von Julia vorfinanziert, weil ich auf der Paris-Kursfahrt natürlich ausgerechnet an dem Tag mein Portemonnaie vergessen hatte, als wir freie Zeit zum Shoppen auf den Champs-Elysées hatten…Daran erinnere ich mich auch immer , wenn ich den trage und dann muss ich schon wieder lachen :D Aber keine Sorge, in Amerika werde ich natürlich viiiel besser auf mein Geld aufpassen ;) ).

Wir hatten dann noch eine echt lustige Wartezeit zusammen und ich habe sooo viele nette andere Hopees getroffen ;) Einziger Tiefpunkt war der Moment, als eine Durchsage kam, dass der Flug nach Houston ausgebucht ist und deshalb jeder nur EIN Handgepäckstück mit an Bord nehmen kann…Kurze Rechnung ergab: Koffer+Laptoptasche+Handtasche+Beutel mit Jacken und Kissen = ahhhh :D Ging dann aber doch alles und das wurde auch gar nicht mehr kontrolliert. So, und dann ging es auch schon ins Flugzeug, einen riiiiesigen Airbus A380!! Hier sitze ich jetzt (denn ehrlich gesagt, habe ich den Mittelteil schon „über den Wolken“ geschrieben) und weiß gar nicht genau, was ich denken soll…Ich sitze neben Tobias, den ich auch schon von meiner USA-Vorbereitung kenne und der ist echt nett und hat auch Verständnis dafür, dass ich halt etwas mehr Platz einnehme mit meinen ganzen Taschen und weckt mich immer, wenn das Essen kommt :D Uuund auf der anderen Seite habe ich auch schon wieder eine echt witzige Bekanntschaft mit David gemacht: Ein Typ tippt mich auf einmal an und fragt, ob ich aus Dorsten komme. „Äh ja, du auch?“ (Blöde Fragen, denn wenn es so wäre, dann wären wir zusammen auf den Vorbereitungen gewesen, aber ich bin im Moment ein bisschen verwirrt :D) Es hat sich dann herausgestellt, dass seine Großeltern in Dorsten wohnen und seine Oma ihm den Artikel von der Jugendseite der Dorstener Zeitung ausgeschnitten und geschickt hat, in dem ich über mein Auslandsjahr geschrieben habe. Er hatte mich dann von dem Foto wiedererkannt ;) Und seine Großeltern waren übrigens auch beide mal Lehrer an St. Ursula…Jaja, die Welt ist ja sooo klein J Ich hab dann erst einmal ein bisschen geschlafen und bin pünktlich zum Essen wieder aufgewacht…Um nochmal gegen meinen verfressenen Ruf zu arbeiten: Ich hatte ja nur einen Donut zum Frühstück und bin fast verhungert und Kaffee hab ich auch nicht bekommen und niemand in meiner Reihe im Flugzeug hatte etwas zu Essen dabei :D Später hab ich, wie gesagt, den Film „Noch tausend Worte“ geguckt…Stellt euch mal vor: Der Typ war mit einem Baum irgendwie verbunden und bei jedem Wort, dass er gesagt oder geschrieben hat, ist ein Blatt vom Ast gefallen…Insgesamt hatte er nur noch 1000 Worte zu sagen, dann sollte wäre der Baum kahl und er tot (kam natürlich ganz anders…). Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie viele Worte ich hier schon geschrieben habe ;) Naja, das war ja auch der erste Blogeintrag und auf den freue ich mich schon seit Ewigkeiten, und hier im Flugzeug habe ich ja eh nicht sooo viel zu tun… Die nächsten Einträge werden dann vermutlich alle kürzer oder ich muss eine Möglichkeit finden, ohne Schlaf auszukommen, um stattdessen hier zu schreiben… Jetzt werde ich Euer Buch lesen, meine Lieben, Taschentücher liegen bereit und mein Sitznachbar ist glücklicherweise auch kein Chinese mit weißem Hemd an, das ich vollschniefen könnte… (Kleiner Spaß für alle, die „Groupies bleiben nicht zum Frühstück“ gesehen haben…Oder zumindest den Anfang :D ) Liebste Grüße aus den Zuckerwattenwolken:*

 

Soo kleiner Cut: Den Rest schreibe ich jetzt nämlich wirklich live und von Houston aus ;))

Nur gibt es da ein kleines Problem im Moment: Mein Laptopladekabel passt nicht in den Adapter und deshalb kann ich das Laptop jetzt erst mal nicht laden und deshalb auch noch nichts schreiben….Ich muss unbedingt versuchen hier einen passenden Adapter zu kaufen ;) Ich bin gut angekommen und bin hier mit allen Hopees, die in Houston wohnen werden zusammen in einem Hotel: 3 Japaner, 1 Inder, 1 Italiener, 2 Chilenen (die übrigens auf die Jungenschule direkt neben meiner Schule gehen werden) und noch 3 anderen Deutschen. Gerade bin ich mit Maria aus Japan und Panchanit aus Thailand auf unserem Zimmer und wir sind zwar furchtbar müde (Ich bin jetzt fast 24 Stunden wach ;D) , aber es ist auch total witzig mit den Beiden zu quasseln und die sind richtig nett!!! Bilder und ausführlichere Berichte gibt es sobald wie möglich! ...

Kommentare: 4
  • #4

    Nessi (Freitag, 10 August 2012 23:25)

    Hört sich alles wie im film an ;)
    Voll aufregend was du da schreibst :)
    Weiterhin alles gute :)*

  • #3

    Gerhard, Bln (Freitag, 10 August 2012 06:51)

    Hi Katharina,
    lieben Dank für Deine ersten Eindrücke.
    g & m

  • #2

    Julia S. (Donnerstag, 09 August 2012 22:07)

    Ich liebe deinen Blog!!
    Hört sich alles super aufregend an!!
    Küsschen :*

  • #1

    Bene (Donnerstag, 09 August 2012 13:43)

    Vielen Lieben Dank Kathi, dass du uns am Laufenden hältst. Erster Kommentar!!! Ok, dann wünsche ich dir Spaß wenn dann später noch ausführlichere Berichte kommen!!!

"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon."

Aurelius Augustinus